Gluten war vor wenigen Jahren noch ein Fremdwort. Das hat sich in den letzten Jahren rasant geändert. Steigendes Bewusstsein aufgrund vieler Medienberichte und Social Networks, wissen heute viel mehr Menschen, dass sie an der Glutenunverträglichkeit oder Glutensensitivität leiden. Dies zeigt sich in den unterschiedlichsten Facetten, von unangenehmen Beschwerden wie einem aufgeblähten Bauch bis hin zu weitreichenden Darmschädigungen. Verursacht durch allergische Reaktionen oder Antinährstoffe, entstehen so Krankheitssymptome, die in ihrer Ursache oft lange unerkannt bleiben.
Gleichzeitig wird Brot und hier insbesondere Vollkornbrot als eines der gesündesten Lebensmittel für eine ausgewogene Ernährung angepriesen. Ob das tatsächlich der Fall ist, ist immer noch heiß umstritten. Aus unserer eigenen Erfahrung können wir aber sicher sagen, dass es den meisten von uns besser geht, seit wir auf Getreide verzichten. Wer also unter ständigen Blähungen oder Durchfall leidet, sollte sein geliebtes Frühstücksbrot noch einmal überdenken.
Getreide ist nicht zwingend notwendig
Die Geschichte des Menschen zeigt es relativ deutlich: Getreide spielt in der Ernährung des Menschen erst seit ca. 10.000 Jahren eine Rolle, wobei neueste Erkenntnisse diese Zahl noch ein wenig nach hinten revidieren. Grundsätzlich ist der Mensch seiner Physiologie nach ein Allesfresser, auch wenn viele Vertreter anderer Ernährungskonzepte diese Tatsache gerne wegdiskutieren möchten. Diese Tatsache hat wahrscheinlich auch entscheidend dazu beigetragen, dass sich der Mensch als Lebewesen auf der Erde so weit verbreiten konnte. So richtig wählerisch sind wir ja nicht. 😉
Dennoch, der tägliche und konzentrierte Konsum von Getreide in der Ernährung des Menschen ist in dieser Form wohl nicht vorgesehen oder sagen wir, für unseren Organismus nicht ideal. Unsere Verdauung tut sich bei Gluten einfach schwer. Wie schwer, das ist von Mensch zu Mensch sicherlich unterschiedlich.
Wenn Gluten den Organismus schädigt
Der ständige Verzehr von verschiedenen Getreideprodukten erzeugt unter anderem eine Übersäuerung des Organismus, den du beispielsweise an häufigem Sodbrennen erkennen kannst – Markus kann ein Lied davon singen. Gluten-Partikel gelangen in den Darm, wo sie die Darmwände schädigen, wodurch der gesamte Organismus negativ beeinflusst wird. Vitamine und Mineralstoffe können nicht mehr ausreichend aufgenommen und verwertet werden. Es entsteht ein Kreislauf von Mangelzuständen, die sich in ersten Symptomen wie Konzentrationsverlust, Kopfschmerzen bis zu ernsthaften Krankheiten äußern.
Dennoch findest du in heutigen Ernährungsempfehlungen immer wieder Vollkornbrot, Nudeln und andere Getreideerzeugnisse. Wenn du langfristig an unklaren Verdauungsbeschwerden, Völlegefühl und einem aufgeblähten Bauch leidest, solltest du daher zuerst zu einem Arzt gehen und gleichzeitig versuchen, glutenhaltige Lebensmittel für mindestens 30 Tage aus deinem Speiseplan zu streichen. Was wir dir ebenfalls aus persönlichen Erfahrungen empfehlen können, ist der Do-it-Yourself-Test Kiweno. Aber noch einmal: Einen Arztbesuch können weder wir noch dieser Test ersetzen!
Was sind Antinährstoffe?
Viele Pflanzen enthalten neben hochwertigen Nährstoffen auch antinutritive Inhaltsstoffe, die schwach giftig bis sehr giftig sein können. Sie beeinflussen die allgemeine Nährstoffaufnahme und Verdauung. Im Grunde handelt es sich bei diesen Stoffen um Schutzmechanismen der Pflanzen gegen Fressfeinde – wie passend!
Im Alltag bedeutet das, dass ein Teil wichtiger Mineralstoffe und Vitamine vom Organismus nicht oder nur eingeschränkt aufgenommen und verwertet werden kann. Du erhältst also weit weniger der essentiellen Nährstoffe als gedacht.
Antinährstoffe sind in Nutzpflanzen wie Kartoffeln oder Getreide zu finden. Ein Beispiel ist Solanin, das sich in unreifen Tomaten finden lässt. Der bittere Beigeschmack verhindert in der Regel ohnehin den Verzehr. Zu weiteren Antinährstoffen gehören Alpha-Amylase-Hemmer, die die Bauchspeicheldrüse beeinträchtigen, aber auch Alkylresorcinole und Phytinsäure machen oft Probleme.
In der Vergangenheit sind Antinährstoffe zum Beispiel durch Einweichen (z.B. von Linsen und Bohnen) unschädlich gemacht worden. Bei der Fermentierung von Getreide werden diese schädlichen Stoffe ebenfalls zerstört. Beim Mahlen vom Korn zu Mehl geschieht das jedoch definitiv nicht.
Was ist Gluten?
Gluten wird auch als Klebereiweiß bezeichnet. Es ist dafür verantwortlich, dass aus dem Mehl ein elastischer Brotteig entstehen kann, der die Masse zusammenhält, also „verklebt“. Für die Herstellung von Brot oder Kuchen spielt Gluten daher eine zentrale Rolle. Es handelt sich dabei um einen Sammelbegriff, der ein Gemisch an Proteinen enthält und in verschiedenen Getreidesorten zu finden ist.
Für bessere Ernteerträge wurde insbesondere Weizen in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt. Das Resultat heute ist eine weitaus größere und dickere Ähre, die der Landwirtschaft eine höhere Ernte auf gleicher Anbaufläche bietet. Doch mit der größeren Ähre haben sich auch die Inhaltsstoffe des Weizen erhöht und teilweise verändert.
Gesunde Ernährung auf Paleo-Basis
Wenn der Mensch sich vor dem Ackerbau bereits ohne Brot und Fladen ernähren konnte, warum soll das nicht auch heute möglich sein? Noch nie war das Angebot an verschiedenen Obst- und Gemüsesorten, sowie Nüssen, Trockenfrüchten und Samen so groß wie heute. Dank der Globalisierung genießen wir dabei nicht nur ein regionales, sondern auch internationales und exotisches Angebot an Lebensmitteln.
Dabei geht es bei dem von uns gelebten Paleo-Konzept nicht darum, möglichst viele glutenhaltige Lebensmittel zu ersetzen, sondern wir konzentrieren uns darauf auf, industriell gefertigte Produkte, die voll von Getreide und Zucker sind, zu verzichten. Viel frisches Fleisch, Fisch, Obst, Gemüse, Samen und Nüsse – das ist das, was wir befürworten. Das sind Nahrungsmittel, die unseren Vorfahren, sei es nun unserer Großmutter oder dem Neandertaler zur Verfügung standen. Auch der Verzicht auf Milchprodukte ist in vielerlei Hinsicht empfehlenswert.
Lebensmittel, die bei der Zubereitung noch unverarbeitet und frisch sind, haben deutlich bessere Nährwerte als jene, die monatelang und ungekühlt in Supermarktregalen stehen. Ein besonderes Augenmerk sollten wir auch der Rohkost widmen, da rohe Nahrungsmittel noch alle Enzyme und Hilfsstoffe in sich tragen, die ihre Verdauung erleichtern.
Zusammengefasst können wir sagen, dass die offizielle Studienlage und daraus resultierende Empfehlungen zum Thema Gluten und Getreide in der menschlichen Ernährung ein stark umkämpfter Wirtschaftsbereich ist. Je nachdem, wer welche Studie mitfinanziert, unterscheiden sich auch die Ergebnisse. Aber auch, wenn du nicht an Verschwörungstheorien glaubst, solltest du den Konsum von Getreideprodukten einfach noch einmal überdenken. Warum? Physiologisch ist es einfach nicht notwendig. Punkt. Solltest du aufgrund dieses Verzichts gesundheitlich positive Entwicklungen an deinem Körper bemerken, umso besser. Das VON WALDEN-Team ist auf jeden Fall ein gutes Beispiel aus dem echten Leben!
Du hast Lust auf Nudeln?
Dann solltest du dich durch unsere gluten- und getreidefreie Nudel-Vielfalt kosten. Ob aus Sesam, Leinsamen, Kürbiskernen oder auch Mohn – diese glutenfreie Pasta sorgt für gute Stimmung und noch besseren Geschmack auf deinem Tisch. Hier entlang bitte!