Mehr Gemüse auf den Tisch. So geht’s!

Mehr Gemüse auf den Tisch. So geht’s!
8. Oktober 2016 VON WALDEN

Es gibt nur wenige Sachverhalte, über die sich Humanmediziner und Ernährungswissenschaftler unterschiedlicher Strömungen einig sind. Sie können sich nicht darüber einigen, wie viele Fette wir zu uns nehmen und woher diese Fette stammen sollten. Ob Butter, Margarine, Schmalz oder Olivenöl gesünder ist, wissen sie auch nicht. Sie diskutieren heftig darüber, ob, wie viele und welche Kohlenhydrate wir in welchen Mengen zu uns nehmen sollten, um unsere Gesundheit zu erhalten. Ist Getreide gesund? Ist rotes Fleisch ungesund? Sind Fleischesser, Vegetarier oder Veganer ernährungswissenschaftlich im Recht? Bei Ernährung herrscht so gut wie bei jeder Frage absolute Uneinigkeit.

Trotz aller der gegenseitigen Kritik, gibt es einen Punkt, den alle Beteiligten bedingungslos bestätigen: Gemüse ist gesund und wir sollten es bei weitem in größeren Mengen zu uns nehmen, als wir es bisher tun. Gemüse bildet im Grunde die Basis einer jeden Ernährungspyramide – und davon gibt es wirklich reichliche Variationen.

Die Liebesbeziehung zwischen Paleo und Gemüse

Die Paleo-Ernährung kommt mit viele positiven „Nebenwirkungen“ einher und eine davon ist die Tatsache, dass „durchschnittliche PaleolanerInnen“ viel mehr Gemüse essen, als der durchschnittliche Esser. Das, was die große Masse auf einem „normalen“ Mittagsteller ausmacht – nämlich Nudeln, Brot, Kartoffeln und Reis –  ist bei Paleo-Essern zumeist Gemüse und Grünzeug.

Getreideprodukte sind in den häufigsten Fällen nährstoffarme Lebensmittel (sie besitzen kaum oder wenige Bausteine und Nährstoffe für den Ausbau und die Gesunderhaltung des menschlichen Organismus) und weisen hingegen eine hohe Kaloriendichte auf. Allein schon der Tausch dieser Produkte durch (mehr) Gemüse würde der menschlichen Gesundheit einen großen Dienst erweisen. Gemüse hat vergleichsweise wenige Kalorien und Kohlenhydrate, ist aber reich an Vitaminen, Mineralstoffen, Phytonutrienten, Antioxidantien und Ballaststoffen.

Gemüse ist eine sehr große Gruppe an Lebensmitteln, die sich aus vielen unterschiedlichen Sorten zusammensetzt. Wenn wir davon reden, dass wir viel Gemüse essen (sollten), dann sind das mehr als zwei Tomaten am Tag und einem Salatblatt beim Mittagessen. Bei Paleo ist Gemüse keine Beilage, sondern die Grundlage der gesamten Ernährung und der größte Teil (fast) jeder Mahlzeit – mit einem Zusatz an gesunden, natürlichen Fetten, die die Sättigung unterstützen.

Gleichzeitig sollten wir alle auch darauf achten, dass unser Gemüsekonsum so vielfältig wie möglich ausfällt und nach Möglichkeit saisonal erfolgt.  Die Vielfalt unserer regionalen Gemüsegärten erkennt ihr nicht nur am Saisonkalender, der jährlich Lifestyle- und Foodmagazinen beigelegt wird, sondern vor allem an der Auswahl auf Bauernmärkten. Dort findet ihr viel gesundes, regionales und preiswertes Gemüse und eine Rezeptidee meist auch noch gratis dazu. 😉

Mehr Gemüse auf den Tisch, aber wie?

Gemüse gehört also nicht nur täglich auf den Esstisch, sondern wirklich zu jedem Essen gereicht – roh und/oder gegart. Der Zubereitungsvielfalt sind so gut, wie keine Grenzen gesetzt: Ob als Salat, dampfgegartes Gemüse mit reichlich Butter und Chilliflocken oder auch als Green Smoothie, tu deinem Körper Gutes und lade deine Nährstoffkammern durch den Konsum von reichlich (vor allem grünem) Gemüse auf.

Hier einige Ideen, um (noch) mehr Gemüse auf deinen Teller zu holen:

  • Tausche klassische Nudeln gegen Zucchini-Nudeln. Diese kannst du roh mit Bolognesesauce servieren oder sie vorab kurz in Butter anbraten. Zu “Nudeln“ kannst du auch Karotten, Kohlrabi und anderes Gemüse formen. Dazu brauchst du nur einen Spiralschneider oder einen Julienne-Schäler.
  • Statt Kartoffeln im Moussaka Teig in der Lasagne kannst du Gemüsescheiben verwenden, die du vorab kurz dampfgegart hast. Dafür eignen sich Zucchini, Auberginen, Sellerieknollen, Kohlrabi, aber auch Wirsing- und Kohlblätter.
  • Karfiol-Reis ist eine prima Alternative für – na klar – Reis.
  • In dein morgendliches Omelette kannst du eine Handvoll frischen Spinat geben. Das schmeckt wirklich wundervoll!
  • Hast du schon einmal versucht die klassischen Bratkartoffeln durch Brat-Radieschen zu tauschen? Die Schärfe der rohen Radieschen verwandelt sich im Backofen zu einer pikanten Süße, die du dir nicht entgehen lassen solltest.
  • Anstatt dir den Bauch mit Kartoffelpüree vollzuschlagen, kannst du dir Gemüsepüree machen: Karfiol, Pastinaken, Kürbis, Karotten, sie alle schmecken himmlisch, besonders, wenn man mit unterschiedlichen Gewürzen arbeitet.
  • Du suchst noch eine passende Suppeneinlage? Wie wäre es mit Gemüsestreifen á la Julienne, Brokkoli-Röschen oder ganz klassisch-französisch mit Zwiebelringen.
  • Zu guter Letzt hast du eine riesige Auswahl bei der Zusammensetzung deiner Salate. Falls du noch nicht zu den großen Grün-Essern zählst, kannst du deinen Salat durch etwas Obst „auflockern“: Babyspinat-Salat mit Erdbeeren, gemischter Salat mit Orangenfilets oder Rotkohl mit Apfel.

Egal, wie du dich entscheidest: Grün rockt! Hier kannst du mit gutem Gewissen zuschlagen und dir sicher sein, dass du deinem Körper wirklich einen großen Gefallen tust. Denke daran, auch bei Paleo ist die Basis der Ernährung nicht ein übermäßiger Fleischkonsum, sondern der pure Genuss aus dem regionalen und saisonalen Gemüsegarten.