Beim Wollen sind alle dabei. In der Umsetzung sind wir dann schon deutlich weniger. Es geht ums gesunde Essen, besonders wenn wir wenig Zeit haben. Gesundes Essen – Was ist das überhaupt? Was verbinden wir damit? Geht es da nur um Lebensmittel oder steckt noch mehr dahinter? Wie funktioniert gesundes Essen bei wenig Zeit?
Bei Pommes, Schnitzel und Gummibärchen sind wir uns einig: Diese Nahrungsmittel gelten allgemein als ungesund. Salat, Äpfel und Nüsse zählen die meisten zu den gesunden Lebensmitteln. So leicht diese Unterscheidung auch ist, laufend gesunde Lebensmittel in unseren Einkaufswagen zu legen, fällt uns trotzdem nicht immer leicht. Aber warum eigentlich?
Der Mensch ist auf süß gepolt – und das ist gut so
Das, was wir von Natur aus für unser Wachstum, Entwicklung und unser Gesundbleiben brauchen, ist oftmals nicht das, was uns von Natur aus besonders gut schmeckt. Das ist irgendwie fies, aber hat auch so seine Berechtigung, wenn man sich die Entwicklungsgeschichte des Menschen näher anschaut. (Achtung: Es wird jetzt total simpel und plakativ!) Als Jäger und Sammler konnten wir uns nur auf Weniges verlassen, aber auf eines ganz bestimmt: Was süß schmeckt, ist genießbar. So wie Muttermilch, denn die ist von Natur aus süß.
Das heißt, wir Menschen sind von Geburt an auf “süß” gepolt. Dass wir eines Tages im Überfluss leben würden und eher das Problem von zu viel als zu wenig Nahrung haben werden, damit hat Mutter Natur dann wohl nicht gerechnet. 😉
Dennoch müssen wir lernen in unserer Überflussgesellschaft damit umzugehen. Schließlich geht es beim Thema “gesundes Essen” ja um unsere Gesundheit und um unser Wohlbefinden. Allein deshalb lohnt es sich schon, genauer hinzusehen.
Wenn du ein paar Grundregeln beachtest und dann bewusst danach handelst, ist es auch gar nicht mehr so schwer, das gesunde Essen.
Was bedeutet also „gesund“ im Zusammenhang mit Essen?
Für uns bei VON WALDEN ist das ein vielfältiger, farbenfroher und abwechslungsreicher Speiseplan mit vielen frischen, regionalen und saisonalen Zutaten. Wir genießen unser Essen und bereiten es gerne selbst mit viel Lust und Liebe zu. Verbote sind verboten 😉 und wir hören auf unseren Körper. Wenn wir Hunger haben, essen wir – und zwar das, worauf wir Lust haben und das was uns guttut.
Einzige Voraussetzung dafür: Du musst deinem Körper die Möglichkeit geben, sinnhafte Essens-Entscheidungen zu treffen. Das heißt, Stoffe, die diese gesunde Entscheidungsfindung negativ beurteilen, möglichst weglassen. Dazu zählen: Zucker, Alkohol und in vielen Fällen auch Gluten – zumindest eine gewisse Zeit!
Die “gute Nachricht” für alle, die das (noch) nicht ganz so verinnerlicht haben: Auch bei uns war das nicht immer so und schon gar nicht einfach! Setze einen Schritt nach dem anderen.
Was gesundes Essen für uns leistet
Gesundes Essen führt im Zusammenspiel mit ausreichend Bewegung, erholsamen Schlaf und wenig Stress (!) zu mehr Leistungsfähigkeit. Du fühlst dich gesünder, fitter und vitaler. Eine bewusste Ernährung beeinflusst entscheidend deine Stimmung, beugt Krankheiten vor, sorgt insgesamt für einen lebenswerten Alltag und ein unbeschwertes Älterwerden. Klingt doch erstrebenswert, oder?
Wir brauchen Lebensmittel mit einer optimalen Nährstoffzusammensetzung, Vitaminen, Mineralien und sekundären Pflanzenstoffen, die unseren Körper mit lebenswichtiger Energie versorgen. Das geht einfacher als du denkst: Am besten greifst du auf Lebensmittel zurück, die naturbelassen, regional und saisonal verfügbar sind und aus einer biologischen Landwirtschaft bzw. Zucht stammen.
Wie viel du genau von welchem Makronährstoff (Protein, Fett, Eiweiß) brauchst und wie dein idealer Mineral- und Vitaminhaushalt aussieht, hängt von vielen Faktoren ab. Wenn du unsicher bist, lass ein Blutbild machen. So siehst du, ob und wo du Defizite hast. Auch bei den Makronährstoffen gibt es keine für alle gültige Empfehlung. Es gibt Menschen, die besser mit dem einen oder anderen umgehen können. Probiere es einfach einmal aus!
Eines steht aber jedenfalls fest: Auf Dauer kannst du nicht ohne Kohlenhydrate, Proteine, Fett, Mikronährstoffe (und all das Gute, das in Lebensmitteln steckt, von dem wir noch keine Ahnung haben) überleben. Sehr wohl aber ohne Alkohol, Zucker, Transfette und Fertiggerichte!
Gesundes Essen wenn es schnell gehen muss
Spontan verfügbar, rasch konsumiert, praktisch und unkompliziert – Fast Food. Kein Wunder, dass schnelles Essen bei vielen so beliebt ist. Die schlechte Nachricht dazu kennen wir auch: So wirklich gesund ist es nicht.
Auch das kennen wir wahrscheinlich alle: Prall gefüllte Tage, an denen wir keine Zeit finden zu kochen und am Abend überkommt uns dann der Hunger. Dann stopfen wir Blödsinn in uns hinein oder bestellen einfach bei unserem Lieblingslieferanten. Auch der Zeitdruck morgens kommt nicht zu kurz. Raus aus dem Haus und vom Bäcker an der Ecke noch rasch einen Kornspitz in die Tasche gesteckt, der auf dem Weg ins Büro gegessen wird. So richtig zufrieden sind wir dann mit diesem Dauer-Not-Essen nicht. Wir haben gegessen ohne genossen zu haben und das macht auf Dauer unglücklich und meistens auch übergewichtig und krank.
Gibt es Alternativen? Ja!
Muss man dafür etwas tun und verändern? Auch ja.
Wenn es dir darum geht, Zeit zu sparen und einfach in kurzer Zeit gesundes Essen auf dem Tisch zu stellen, dann können wir dir zwei Dinge ans Herz legen: Essensplanung und Meal Prep!
Koche dein Essen frisch, aber gleich im Voraus für die nächsten paar Tage. So hast du in einigen wenigen Minuten dein eigenes, aber gesundes Fertiggericht parat. Vorkochen ist wirklich nichts Neues, das haben unsere Großmütter schon gemacht. Heute erlebt diese Art der Essenszubereitung aber ein großes Revival.
Wer auf besondere Essenswünsche oder Allergien achten muss, weiß bei Selbstgekochtem immer, was drin ist. Wenn du dir Gedanken über die Frische und Haltbarkeit dieser Art des Essens machst, achte bei den Lebensmitteln immer auf die richtige Lagerung. Mehr dazu findest du hier. Beim Kochen solltest du auch immer auf die richtige Hygiene achten, besonders wenn du in größeren Mengen vorkochst.
Was ebenfalls hilft, ist “modular” vorzukochen: Fleisch getrennt von Gemüse getrennt von der Beilage getrennt von Saucen und Dressings. Das sind dann oft mehr Tupperdosen (oder noch besser Glasvorratsbehälter) im Kühlschrank, aber du hast mehr Sicherheit und auch mehr Flexibilität, wenn du doch anders kombinieren willst, als du es vorab geplant hast.
Ebenfalls gut und schnell: Koche die doppelte Menge eines Grundgerichtes, das du am nächsten Tag mit ein paar Variationen aufpeppen kannst – z.B. Ofengemüse. Oder sammle übriggebliebe Reste und kreiere daraus etwas Neues – Zero Waste Kitchen ist eben auch gesundes Essen.
Gesundes Essen unterwegs
Natürlich gibt es auch Tage, an denen alle Stricke reißen und du einfach auswärts essen musst, sei es, dass du auf Reisen bist oder dein Zug Verspätung hat. Keine Sorge, all deine guten Vorsätze gehen dadurch nicht verloren. Es gibt immer eine Möglichkeit Fast Food etwas gesünder zu genießen:
Wenn du beispielsweise gerade auf nichts anderes als einen Burger Zugriff hast, dann bestelle ihn dir doch einfach ohne Brot und dafür mit extra viel Gemüse oder Salat. Verringere dabei den Ketchup- und Mayo-Konsum und trink dazu nur ein Wasser. Schon hast du Vieles richtig gemacht.
Am besten ist allerdings immer etwas Nahrhaftes dabei zu haben: ein Apfel, Nüsse oder ein Fleischriegel. Auch eine gute, dunkle Schokolade kann über den größten Hunger hinweghelfen und die Zeit, bis man endlich zu Hause in Ruhe essen kann, strecken.
Für uns ist klar: Gesundes Essen bei wenig Zeit ist definitiv möglich. Was du dafür brauchst ist das Verständnis, warum das überhaupt wichtig ist, das notwendige Grundwissen und eine solide Planung. Wie so eine sinnvolle Essensplanung aussehen kann, schauen wir uns demnächst an.